Tag 19: Der Taucher (Hanko-Högsara)

Heute Morgen wollten wir versuchen, die Merenneito kranen zu lassen, um zur allseitigen Beruhigung den Kiel nach eventuellen Folgen der Steinberührung am Montag abzusuchen. Im Westhafen (Länssisatama) hilft uns ein sehr freundlicher Hafenmeister und bringt uns zu den beiden Kranführern des riesigen Hafenkrans – sie haben noch nie eine Yacht mit stehendem Mast gekrant.

Wir gucken uns gemeinsam ihre Gurte an: 20 m lang, tragen 20 Tonnen - aber der Mast ist ein Problem. "Its your risk, your decision" sagen sie. Wir bedanken uns und entscheiden uns für den Taucher.

Der nette Hafenmeister stellt auch den Kontakt her und der Taucher kommt bereits schon nach einer Stunde. Mit Spannung erwarten alle, dass er mit Fotos und hoffentlich guter Botschaft wieder auftaucht

Im Büro des Hafenmeisters können wir seine Fotos auch sogleich anschauen.

Der Taucher und sein Chef sind ebenfalls sehr nett, aber auch ihre Botschaft ist "we are not the experts" - es gibt oberflächliche Risse zu sehen. Doch, wie sagt Fredrik: "I have seen worse". Die letztliche Entscheidung trifft Richard nach einem Telefonat mit seinem Partner Thomas: Wir fahren weiter. Das verschafft zwar Thomas und Richard etwas mehr Winterarbeit, aber einer glücklichen Weiterreise tut das nun keinen Abbruch. Wir sind darüber alle sehr froh, denn wir wollen natürlich gerne segeln! Und das werden wir jetzt auch.

 

Raus aus Hanko

Diverse Durchfahrten und Querungen großer Fahrwasser später, hieß es dann endlich Segel hoch und Motor aus - himmlische Ruhe zwischen den Schären. Wir näherten uns vorwiegend segelnd den Aalandinseln und hatten als Übernachtungshafen Högsara auserkoren – ein kleiner Steg mit kleiner Bar, kleiner Sauna, kleiner Dusche und einem Torfplumpsklo.

Der Wachplan läuft, wir handhaben ihn flexibel und bei komplizierten Passagen bleibt eine "Kartenwache" auch mal länger dran als die geplante halbe Stunde.

Nach einiger Zeit Sonnengenuss brachte uns eine dunkelst-graue Wolkenwand dazu, vorsichtshalber das Groß runter zu nehmen. Zum Glück kam keine so schlimme Bö, aber dafür regnete es mal wieder ordentlich – Trief!

Parallel wurde unten gekocht, damit wir bald nach dem Anlegen auch essen
können.

 

Anlegen im Regen

Richard harpuniert die Boje :-)

Das Wetter war uns letztlich aber wieder wohl gesonnen und so durften wir den Anleger-Campari und die Tagesabschlussrunde in der Sonne wahrnehmen. Die Einmal-Saunatücher aus Hanko dienten uns dabei prima als Unterlage auf dem feuchten Holz.

 

Wir sind im idyllischen Högsara gelandet

Während an diesem hübschen Flecken Erde sogar Richard spazieren geht finden andere aus der Crew mal wieder einen Geocache.

Zum Abschluss kümmern wir uns gleich noch um die Vorbereitung für morgen. Wir müssen viel Strecke machen, denn am Samstag muss Anke in Mariehamm aussteigen und zwei Neue kommen hinzu.

 

In tollem Licht geht auch dieser Tag in seine Mittsommer-Tag-Nacht Ruhe.

Welcher Hafen wird wohl morgen unserer sein?

Position: 59.9532°N 022.3690°E Kartenmaterial: OpenStreetMap / OpenSeaMap