Tag 10: Segel setzen und los (Fårösund-Hanko)

Eine Fast-Mittsommernacht in Fårösund

Auf zum großen Sprung nach Finnland

Ein bisschen haperte es noch mit unserer Ankunft in der Marina Fårösund: Wir bekamen keinen Zugang zu Duschen und Toiletten. Erst Toms todesmutiger Anruf zu unchristlichen Zeiten bei einer Journr (frei übersetzt: Duschhotline) brachte die Erlösung: Wir bekamen den Code, der uns die Türen zum Glück öffnete.

Auf allseitige Bewunderung stieß auch der bunte Mitternachtshimmel. Man merkt es deutlich: Wir kommen Tag für Tag weiter nach Norden und noch näher ran an Mittsommer.

An diesem Morgen wird unser großer Sprung nach Finnland emsig vorbereitet. Der Tag beginnt bei uns mit einem guten Frühstück und guter Laune.

Im Anschluss wird die Merenneito klar gemacht: Diesel und Wasser werden gebunkert, ein kleineres Vorsegel wird angeschlagen, Verpflegung wird vorbereitet, und wir telefonieren noch mal mit unserer Törnberatung von Meno Schraders Wetterwelt.

Da uns einige Male wechselnde Winde erwarten, rät uns der Meteorologe, zwei Wegepunkte anzulaufen, die es uns ermöglichen, von der jeweiligen Windrichtung optimal zu profitieren. Wir freuen uns, dass das in etwa auch unseren Ideen entspricht.

Nach dem Verlassen des Hafens verbringen wir noch einige Zeit damit, einreffen und ausreffen zu üben. Vermutlich ist das gut investierte Zeit.

Die Stimmung an Bord ist ausgezeichnet, alle freuen sich, auf das, was kommt.

 

Segel gesetzt

LOG 1315 CEST
FÜG 6.0 kn Kurs 55°

Position: 57°49.375 N / 19°10.893 E Kartenmaterial: OpenStreetMap / OpenSeaMap

 

Eine Seefahrt die ist lustig ...

Bei gutem Wind und gut stehenden Segeln kann die Laune an Bord nicht besser sein.

Dazu gesellt sich Richard mit der Klampfe und Liedbuch und gemeinsam singen wir uns durch ein Potpourri von Folk, Rock und traditioneller schwedischer bis finnischer Musik.

1800 CEST – wir haben einen gut eingespielten Wachplan und sind mit unseren Aufgaben vertraut. Ein Teil der Crew kümmert sich um Kurs und Navigation, ein Teil hat frei und schläft um fit für die nächste Wache zu sein und die restlichen bereiten hier auf offener See jetzt gleich das Abendmahl vor.

Man kann es kaum fassen, aber Jens, Volker und Nino kochen auf beengten und schwankendem Raum Kartoffelpüree, Sauerkraut und Bratwürstchen. Ein herrliches Essen und Stärkung für uns alle!

Damit wir in Ruhe essen können, übernimmt während des Abendessens Richard selber das Ruder und führt seine Merenneito.

So neigt sich dieser Tag langsam zu Ende ohne das wirkliche Dunkelheit aufkommt.

Weiter geht es dann mit dem nächsten Tag auf See.